Nicht nur die Industrie ist von der digitalen Transformation betroffen. Auch die Wissenschaft stellt sich zunehmend den Herausforderungen der Digitalisierung. Dr. Klaus Wannemacher beschäftigt sich schon länger mit dem Thema der digitalen Transformation an Hochschulen und Universitäten. Auf der Veranstaltung „Hochschule 4.0“ wird er erklären, warum die Digitalisierung Herausforderung und Chance zugleich für Universitäten darstellt.
Wer sind Sie und was verbindet Sie mit digitaler Transformation an Hochschulen?
Mein Name ist Klaus Wannemacher. Als Organisationsberater unterstütze ich Hochschulen, Ministerien, bildungspolitische Organisationen und Verbände in Fragen der strategischen Organisationsentwicklung. Schwerpunkte meiner Beratungstätigkeit bilden die Bereiche Digitalisierung an den Hochschulen, IT und Change und Qualitätsmanagement für Studium und Lehre.
Was hat sich in den letzten 10 Jahren im Bereich Digitalisierung an deutschen Hochschulen getan?
Die Digitalisierung hat an den Hochschulen auf zahlreichen Ebenen zu einer Neujustierung von Prozessen beigetragen. Viele Hochschulen haben auf integrierte Campus-Management-Systeme umgestellt, die die wichtigsten Geschäftsprozesse im Bereich des studentischen Lebenszyklus abbilden. Die Digitalisierung bildet dabei vielfach den Auslöser für eine Überarbeitung und Verbesserung administrativer Prozessketten.
Im Bereich Forschung sind u.a. Forschungsinformationssysteme etabliert und kollaborative Forschungsansätze auf der Grundlage digitaler Infrastrukturen weiterentwickelt worden. Im Bereich Studium und Lehre haben sich vielfältige digitalisierte Lernszenarien entwickelt. So steht den Lehrenden heute ein breites Spektrum an Optionen zwischen einer punktuellen digitalen Anreicherung der Präsenzlehre und ihrer vollständigen Digitalisierung (u.a. im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung) zur Verfügung.
Wo sehen Sie noch Nachholbedarf?
Nachholbedarf gibt es noch in vielen Bereichen. Meistens stellt schon ein einfacher elektronischer Zugang zu Verwaltungsleistungen und die Umstellung auf eine digitale Vorgangsbearbeitung samt Service-Level-Agreements die Hochschulverwaltungen noch vor erhebliche Herausforderungen. Im E-Science-Bereich geht es darum, Forschung, Wissensrepräsentation und -rezeption stärker zu integrieren und das Potenzial Open Access-Paradigmas zu erschließen. Im Bereich digitaler Bildung stehen die stärkere strategische Rückkopplung von E-Learning an konkrete Entwicklungsziele der Hochschulen, die Reorganisation der internen Servicestrukturen oder der konsequente Ausbau von hochschulübergreifenden Netzwerkstrukturen im Vordergrund.
Worüber wird es in Ihrem Vortrag gehen?
In meinem Vortrag werde ich auf die heterogenen Herausforderungen eingehen, mit denen die Digitalisierung für die Hochschulen in den Bereichen Forschung, Studium und Lehre sowie Verwaltung einhergeht. Im Hinblick auf die digitale Bildung werde ich dabei auf ausgewählte Ergebnisse einer aktuellen Vollerhebung unter den deutschen Hochschulen zurückgreifen, in der wir u.a. den größten Herausforderungen aus der Sicht der Hochschulen nachgegangen sind.
Dr. Klaus Wannemacher spricht auf der Veranstaltung “Hochschule 4.0 – Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung” am 29. Juni in Frankfurt/Main. Anmelden können Sie sich auf dieser Seite.
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