Der Markt für Lösungen zur Verwaltung von Informationen und Dokumenten hat sich in den 20 Jahren rapide gewandelt. Von reinen Scan-Lösungen bis zu Low-Code-Plattformen für Enterprise Information Management haben sich die Systeme radikal gewandelt. Einer, der diesen Wandel von Anfang an miterlebt und -gestaltet hat, ist mein Kollege Bernhard Werner.
Bernhard, wer bist du und was verbindet dich mit Alfresco?
Zu Alfresco kam ich nach einigen Jahren in der Industrie, während derer ich unterschiedliche Tätigkeiten rund um die Verfahrensplanung und IT-Administration inne hatte. Im Jahr 2000 habe ich die Seiten gewechselt und bin bei einem ECM-Anbieter eingestiegen. Dieser Schritt war auch dadurch getrieben, dass ich bereits Erfahrungen mit der Einführung eines ECM-Systems gesammelt hatte und ich das Thema damals hochinteressant fand – ein Zustand, der sich seither nicht geändert hat.
Alfresco war in den Jahren 2006 und 2007 relativ schnell als neuer Ansatz in den Themengebieten rund um Enterprise Content Management in den Fachkreisen präsent. Als dann in Deutschland eine eigene Alfresco-Struktur geschaffen werden sollte, bekam ich die Möglichkeit, von Anfang an bei der Gestaltung des DACH-Marktes mitzuwirken – als Mitarbeiter Nr. 2 🙂
Die ersten Monate waren dadurch geprägt, dass eine direkte Zusammenarbeit mit den Teams in Großbritannien nötig war, um die Strukturen für die Etablierung des Produkts im Markt zu schaffen. Die damals entstandenen Verbindungen und auch Freundschaften bestehen bis heute, was mich sehr freut. Geboren bin ich in München und lebe mit meiner Familie auch im Südbayerischen Raum. Privat lasse ich es weniger technisch angehen und versuche mich mit Laufen und Radfahren fit zu halten. Ansonsten beschäftige ich mich gerne mit Reisen per Camping Van oder Motorrad und damit verbunden eigentlich mit allem, was sich mit „Outdoor“ umschreiben lässt.
Mit was beschäftigst du dich den ganzen Tag?
Als Mitglied unseres EIM-Teams stehe ich täglich im Kontakt mit unseren Kunden und Interessenten. Meine Aufgabe besteht darin, gemeinsam mit ihnen passgenaue Lösungen für die sich stetig ändernden Herausforderungen ihrer Unternehmen, rund um die damit verbundene Inhalte, zu schaffen. Da die Themengebiete sehr weit gesteckt sind und sich die jeweiligen Anforderungen naturgemäß auch stetig ändern, ist diese Aufgabe jeden Tag von neuem spannend und ich kann mich nicht über Langeweile beklagen 🙂
Aktuell betreue ich ein Projekt, das den gegenwärtigen Wandel zur Integration von Services als zentrales Thema hat. Neben den technischen Herausforderungen ist die Integration von internationalen Engineering Teams einer der Punkte, die das Projekt hochinteressant machen. Für die Umsetzung bin ich auch als Projektleiter tätig und befasse mich mit allen Belangen der Projektabwicklung.
Im Rahmen des Übergangs des ECM-Geschäftsfeldes von Westernacher auf die it-novum stehen für die nächsten Wochen weitere spannende Themen auf der Agenda, um für unsere Kunden Mehrwerte zu schaffen. Ich freue mich darauf, mich in Zukunft vermehrt der Gewinnung von Neukunden zu widmen und hoffe, meine Pre-Sales-Erfahrungen, auch aus meiner Zeit bei Alfresco, gewinnbringend einsetzen zu können.
Wie haben sich die Aufgabenstellungen bei den Kunden in den letzten Jahren geändert?
Unsere Kunden und Interessenten gehen heute mit einem wesentlich stärkeren Fokus auf Fachanwendungen an das Thema “Content” heran, als noch vor wenigen Jahren. Wo früher strategische und unternehmensweite Plattformentscheidungen das große Thema waren, finden sich heute verstärkt Anforderungen direkt aus den fachlichen Bedürfnissen der Unternehmen wieder.
Heute geht es darum, fachliche Prozesse zu unterstützen und den dabei erzeugten oder für die Weiterverarbeitung notwendigen Inhalt effizient zu verwalten und zur Verfügung zu stellen. Damit verbunden stehen die Themen Process- und Content Services stärker als je zuvor in direktem Zusammenhang mit der Wertschöpfungskette der anwendenden Unternehmen. Unsere Kunden erkennen immer mehr die Notwendigkeit, ihre Prozesse zu optimieren und mit Inhalten effektiver Vorteile zu erwirtschaften.
Du arbeitest seit 10 Jahren mit Alfresco, zu Beginn als Senior Solutions Engineer bei Alfresco, dann als Consultant bei Westernacher. Welche großen Entwicklungen haben der Markt und das Produkt in der Zeit gesehen?
Der Markt hat sich mit den neuen Anforderungen der Kunden entwickelt. Die Zeiten der „Multi Million Dollar“ ECM-Projekte ist damit vorüber. Das spiegelt sich natürlich auch auf Seiten der Anbieter wieder, hier hat zum einen eine gewisse Bereinigung der Big Player stattgefunden, zum anderen sind aber auch andere Anbieter durch zugegebenermaßen smarte Entscheidungen heute stärker vertreten.
Die nun allgemein vertretene Ansicht, weg von ECM-Plattformen hin zu Process- und Content Services zu gehen, hilft Alfresco, seine Position im Markt zu verstärken. Genau mit diesem Ansatz hat Alfresco schon 2005 den Markt erobert. Heute hilft uns diese grundlegende Ausrichtung dabei, unseren Kunden eine passgenaue Umgebung zur Abdeckung ihrer Anforderungen bereit stellen zu können.
Alfresco selbst entwickelt sich extrem schnell mit dieser Ausrichtung weiter. Die Vertiefung des Ansatzes, Content und Process-Services als primäres Tätigkeitfeld zu etablieren, triff meiner Ansicht nach die Bedürfnisse des Marktes. Erste Erfahrungen mit dem neuen Application Development Framework liefern bereits vielversprechende Ergebnisse.
Alles in allem ist der Mark agiler geworden, die schnelle Umsetzung von neuen Anforderungen ist heute wichtiger als große, strategische Plattformentscheidungen. Es bleibt in jedem Fall spannend und ich denke für die Anwender und die Unternehmen bieten sich nun endlich die Möglichkeiten, effektiv und intuitiv zu arbeiten, die sie sich immer gewünscht hatten.
Softwareprojekte laufen bekanntlich nicht immer glatt ab…
Es liegt in der Natur der Sache, dass man im Laufe der Jahre die eine oder andere Nacht damit verbringt, ein Projekt oder System wieder auf die richtige Spur zu bringen. Verbuchen wir das mal unter „Erfahrung“ 🙂 Die spannendsten Situationen sind immer bei Projekten entstanden, bei denen Systeme erst mal klein und ohne Support betrieben wurden. Irgendwann wurden dann doch geschäftskritische Daten und Prozesse damit bearbeitet und dann trat ein Problem in der selbst weiterentwickelten Alfresco-Plattform auf. In solchen Situationen tauchen dann größere Teams von Administratoren und Entwicklern häufig in Tiefen ab, die sie lieber niemals gesehen hätten… Meistens beginnen solche Ad-Hoc-Einsätze mit einem völlig harmlosen Telefonat und den Worten: „Hast Du mal eben 5 Minuten Zeit, um eine technische Frage zu beantworten?“ Hinter einem harmlos klingenden Satz können sich also viele neue Erfahrungen verbergen 🙂
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